Catch-Wrestling wird heute von vielen belächelt – zu Unrecht, denn der Sport ist eine der Wurzeln moderner MMA-Kämpfe.
Die Evolution des Kampfsports
Als Royce Gracie im Jahr 1993 durch das erste UFC-Turnier aller Zeiten marschierte, als wäre es ein Sonntagsspaziergang, und der dürre Brasilianer jeden noch so beeindruckenden Hünen scheinbar mühelos verknotete, gelangte das Brazilian Jiu Jitsu zu Weltruhm. Die Zeiten von Karate, Kung Fu und allen anderen bis dato gefürchteten Kampfsportarten waren vorbei. BJJ war das einzig Wahre.
Im Lauf der Jahre hat sich der Sport jedoch weiterentwickelt, Grappler mussten feststellen, dass sie in einem nahezu regellosen Zweikampf ohne Muay Thai und Boxkenntnisse auf lange Sicht nicht bestehen würden. Irgendwann kamen mit Mark Coleman, Mark Kerr und Kevin Randleman die Ringer und zeigten, wie effektiv diese klassische Disziplin in einem realen Zweikampf doch sein kann. Scheinbar jede Art des Kämpfens erlebt im Zuge der MMA-Evolution ein Revival. Sogar Karate feierte mit Lyoto Machida eine kurze Wiedergeburt, als er 2009 Halbschwergewichtschampion der UFC wurde. Was von Kampfsportlern jedoch seit jeher verlacht wurde, ist das Wrestling. Wer nimmt schließlich abgesprochene Showkämpfe ernst, wenn es im Käfig der UFC wirklich zur Sache geht?
Dabei vergessen viele, dass das Wrestling zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts mit den heutigen Daily Soap-Formaten der WWE keinesfalls zu vergleichen war. Im Gegenteil: Die Kämpfe waren echt. Catch-Wrestler implementierten sogenannte „Hooks“ - also Aufgabegriffe - in ihren Kampfstil. Einige MMA-Kämpfer bedienen sich heute noch dieser alten Kunst, unter ihnen Größen wie Kazushi Sakuraba und Josh Barnett. Viele sind es jedoch nicht, aber warum ist das eigentlich so?
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